Der 3D-Druck nimmt eine entscheidende Rolle als zukünftiges Fertigungsverfahren ein.

Digitalisierung und Industrie 4.0 werden zukünftig die Aus- und Weiterbildung bestimmen.

Im Gegensatz zu konventionellen Fertigungsverfahren (z.B. Drehen, Fräsen), bei denen ein Objekt durch Abtragen von Material entsteht, werden beim Additiven Fertigungsverfahren die Objekte Schicht für Schicht dreidimensional aufgebaut. Aus digitalen Daten entstehen Bauteile zum Anfassen und das fast ohne Abfall.
Für Bereiche der Luft- und Raumfahrt, der Medizintechnik, der Automobilindustrie, des Werkzeugbaus oder im Lifestyle-Bereich entstehen so heute komplett neue Möglichkeiten.

Das Berufskolleg Technik I+II

Parallel zu dem bei uns seit vielen Jahren etablierten Schwerpunkt „Kommunikation und Gestaltung“ werden den Schülerinnen und Schülern an der Louis-Lepoix-Schule im Schwerpunkt “Additive Fertigungstechnik” grundlegende Kenntnisse im Bereich 3D-Druck vermittelt. Hierbei werden wir von unserem Kooperationspartner Stratasys in Form von KnowHow und technischer Ausstattung unterstützt.

Der Schwerpunkt „Additive Fertigungsverfahren“ enthält folgende Inhalte:

  • Einführung in den 3D-Druck/ in additive Fertigungsverfahren
    Grundlagen der unterschiedlichen Technologien (Polyjet, MDF, Laser), Material- und Werkstoffkunde (Kunststoffe, Metall, Porzellan, Glas, Carbon), Kosten-Nutzen-Rechnung
  • Erstellen, Aufbereiten und Verwalten von 3D-Daten
    Dreidimensionales Scannen, Dateiformate, Download und Arbeit mit Web-Portalen, Aufbereiten und Reparieren von 3D-Daten, Importieren und Exportieren von 3D-Daten, Bedienung von 3D-Druckern
  • Gestaltung für 3D-Druck
    Dreidimensionales Denken, additives und subtraktives Gestalten
  • Erstellen von 3D-Objekten
    Technisches Zeichnen, Perspektivisches Zeichnen, Zeichnen mit CAD-Software, Darstellung von Körpern in 2D und 3D
  • Nachbearbeitung/ Post processing von 3D-Objekten
    Entfernen von Stützmaterialien, Nachbearbeitung von Kunststoffen, Metallen und Carbon
  • Exkursionen
    Hersteller, Nutzer und Produzenten der Branche von Technologien für 3D-Druck und Additive Fertigung
  • Projekt
    Ein Großteil der Inhalte wird im Rahmen eines ganzheitlichen Projektes angeeignet und vertieft.

Zusatzqualifikation “Technischer Assistent”

In beiden Schwerpunkten erhalten die Schülerinnen und Schüler die Zusatzqualifikation „Technischer Assistent“ wenn sie an den Zusatzprüfungen in den Fächern „Angewandte Technik“ und „Technische Dokumentation“ erfolgreich teilnehmen.

Karrierechancen

Zertifizierte Abschlüsse in der additiven Fertigung eröffnen bereits jetzt weltweite Zugangsmöglichkeiten zu langfristig stark wachsenden Märkten. Die vielfältigen industriellen Anwendungen additiver Fertigungsmethoden verschmelzen mit der Digitalisierung zu hochqualifizierten Jobprofilen.

Durch eine passende Qualifizierung eröffnen sich beste Aussichten auf ganz besondere Entfaltungsmöglichkeiten in unterschiedlichsten Branchen: Unzählige Firmen besitzen ein erhebliches Innovationspotenzial im 3D-Druck, können es aber nicht sofort umsetzen – es fehlt internes Know-how. In der Industrietechnik zum Beispiel ergeben sich Anwendungsmöglichkeiten in verketteten Fertigungsprozessen. Dort lassen sich Optimierungspotenziale mit Hilfe des 3D-Drucks in der laufenden Produktion besser ausschöpfen. Neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit entsprechendem Fachwissen können mit großem Gestaltungsspielraum neue Entwicklungen anstoßen und Ideen langfristig im Unternehmen um- und fortsetzen. Daher sind qualifizierte Fachkräfte im 3D-Druck künftig bei Unternehmen in lokalen und globalen Märkten sehr gefragt.